Pokémon Trading Card Game Pocket hat einen florierenden Schwarzmarkt entfacht, auf dem Spieler digitale Karten über das umstrittene Handelssystem online kaufen und verkaufen.

Auf eBay sind zahlreiche Angebote für Pokémon-TCG-Pocket-Karten aufgetaucht, mit Preisen zwischen 5 und 10 US-Dollar pro Karte. Dies wird durch das neue Handelsfeature des Spiels ermöglicht, bei dem Verkäufer Freundescodes mit Käufern austauschen, um Karten zu transferieren.

Ein Angebot für eine Starmie-ex um 5,99 US-Dollar verlangt beispielsweise von Käufern, 500 Handelstokens, einen Handelsenergiepunkt und eine „unerwünschte Pokémon-ex“ zum Tausch für die gewünschte Karte zu besitzen.

Diese Praxis wirft Bedenken auf. Sie verstößt gegen die Nutzungsbedingungen von Pokémon TCG Pocket, die „den Kauf oder Verkauf von virtuellem Inhalt oder Daten“ untersagen. Dennoch verlieren Verkäufer nichts, da sie eine Karte gleicher Seltenheit erhalten und den Prozess wiederholen können.

Der Käufer tauscht eine unerwünschte Karte gegen eine gewünschte ein – ähnlich einem normalen Tausch, trotz der Kosten, während der Verkäufer sein Inventar behält. Handelsbeschränkungen sorgen dafür, dass nur Karten gleicher Seltenheit getauscht werden können, sodass Verkäufer eine weitere ex-Pokémon-Karte zum erneuten Verkauf erhalten.

Zahlreiche eBay-Angebote bieten ex-Pokémon- und 1-Stern-Alternativkunst-Karten an, die seltensten handelbaren Items, mit stark variierenden Preisen. Ganze Konten inklusive Pack-Sanduhren und seltener Karten werden ebenfalls verkauft – eine gängige Praxis in Online-Spielen, die dennoch gegen die Nutzungsbedingungen verstößt.

Das Handelsfeature in Pokémon TCG Pocket sorgte bereits letzte Woche bei seinem Debüt für Kontroversen, obwohl dieser Online-Schwarzmarkt nicht direkt mit diesen Beschwerden zusammenhängt.

Neben dem Mechanismus, der das Öffnen von Packs begrenzt – „Wonder Picking“ oder übermäßiges Handeln ohne echtes Geldausgeben – führte das Feature Handelstokens ein. Spieler kritisierten deren hohe Kosten: Für den Tausch einer gleichwertigen Karte müssen fünf Karten gelöscht werden.

Trotzdem würde dieser Schwarzmarkt wahrscheinlich auch ohne Handelsbeschränkungen existieren. Der einzige Bezug zu Spielerbeschwerden ist die Einfachheit des Systems, da Handel eine Freundschaft mit einem anderen Spieler voraussetzt.

Einige Spieler wie siraquakip auf Reddit suchten nach „einer sicheren Möglichkeit für die Community, sich zu verbinden“. Viele plädieren für einen öffentlichen In-App-Handel, um die Abhängigkeit von externen Plattformen wie Reddit, Discord und eBay zur Suche nach gewünschten Karten zu beenden.

Alle Alternativkunst-"Geheimnis"-Karten in Pokémon TCG Pocket: Space Time Smackdown

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Die Entwickler von Creatures Inc. warnten Spieler davor, Karten gegen echtes Geld zu handeln oder zu betrügen, und erklärten vor dem Start des Handels: „Wenn wir Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen feststellen, werden wir Warnungen aussprechen, Konten sperren oder weitere Maßnahmen ergreifen.“

Ironischerweise sollten die unbeliebten Handelstokens die Ausbeutung des Systems verhindern – genau die Taktik, die eBay-Verkäufer nun anwenden. Offensichtlich wirkungslos hat dieser Mechanismus große Teile der Community von den Entwicklern entfremdet.

Das Unternehmen „erforscht aktiv Verbesserungen“ am Handelssystem, hat aber trotz seit drei Wochen bestehender Beschwerden seit der Ankündigung des Features keine Details geteilt.

Fans argumentieren, der Handel sei konzipiert worden, um die Einnahmen von Pokémon TCG Pocket zu steigern – das Berichten zufolge bereits vor Einführung des Handels innerhalb von drei Monaten eine halbe Milliarde Dollar einnahm.

Dies wird zusätzlich durch die Unmöglichkeit unterstrichen, Karten mit 2-Stern-Seltenheit oder höher zu handeln. Wenn Spieler fehlende Karten einfach tauschen könnten, würden sie nicht 10, 100 oder mehr Dollar für eine Chance ausgeben, sie zu erhalten. Ein Spieler gab etwa 1.500 US-Dollar aus, um das erste Set zu vervollständigen – und das dritte Set erschien erst letzte Woche.